Changeling, the Lost

Re: Changeling, the Lost

von Azradamus am 26.11.2014 07:41

HowTo & Clawdeen
Vielen Dank erst einmal für eure Antworten. Das bringt mich schon mächtig weiter.
Im "Changeling the Lost" GRW ist ja auch nen Beispiel des gealterten Kiths drin, der nach Jahren - er ist inzwischen Erwachsen - aus der Hecke zurück in unsere Welt heimkehrt und feststellt: Es sind nur wenige Tage vergangen und er ist wieder ein Kind...

Jo, da weißt ihr auf den richtigen Aspekt hin: Ein CtL-Chángeling wird entführt, von seinem Meister nach dessen Vorstellungen geformt und bricht dann irgendwann aus den Fesseln aus. Mal schaun, mal schaun, muss nochmal sehen wie ich das mit meinem Wasserkobold/Klabautermann mache. Wizened würde wahrscheinlich auch passen. Bin mir da noch etwas unschlüssig, weil ich einerseits den Handwerker habe (bastelt kleine Buddelschiffe) andererseits, dass "unter der Brücke hervorspringen und Schabernack-Treiben" z..B. Sachen verschwinden lassen, verrücken etc. als Aspekte des Wesens.

Woher die Idee des Klabautermanns eigentlich kommt?
Kennt ihr diese Holzschiffe, die es manchmal auf Spielplätzen gibt?
Spielplatz mit Schiff (Beispiel)
Ich habe da eines noch rege in Erinnerung, dass es heute leider nicht mehr gibt. Schon damals fragte ich mich immer, wer wohl der Kapitän dieses Schiffes sei und wieso es das soweit auzfs Festland verschlug. Daraus wurde in heutiger Zeit der Klabauter geboren, der ein solches Schiff als "seines" ansieht, dort nach schmächlichen Ereignissen lebt und sich gänzlöich dem Schutze und Erhalt dieses gestrandeten Schiffes (und damit des Parks rings herum) einsetzt. Nur was, wenn die Stadt ganz andere Pläne hat und der alte Kinderspielplatz nun einem modernen zubetonierten Sportpark weichen soll ?!

»If they give you ruled paper, write the other way.«
Juan Ramón Jiménez

Re: Changeling, the Lost

von Clawdeen am 21.11.2014 06:53

Wie HowtoPnP schon schrieb, kannst du das Aussehen vor allem dadurch variieren, dass du mit dem Zeitfaktor spielst, der ja nun wirklich völlig frei ist. Jemand, der 40 Jahre verschwunden war, kann dennoch aussehen wie 20 oder 30 (und dürfte zudem ziemlich anachronistisch wirken).
Umgekehrt ist es allerdings etwas schwieriger, also der alte Seebär, der eigentlich erst 30 ist, ist insofern etwas problematisch, dass die Zeit in der Hecke/Arkadien bzw. die Höhe des Wyrd-Wertes dafür sorgen, dass Changelings weniger schnell altern.
Um es dennoch umzusetzen, kannst du dir besonders schlimme Erfahrungen ausdenken, tatsächlich mit Kith/Seeming variieren (auch ein Wizened, die ja oft was "Schrumpeliges" haben, kann in der von dir beschriebenen Umgebung gewesen sein und sich entsprechend "wässrig" verändert haben) oder dem Charakter beispielsweise einen Fluch bzw. einen dumm gelaufenen Handel oder sowas mitgeben.

Runden "auf dem Weg" finde ich auch recht interessant. Hätte nicht so den Nerv für eine komplette Runde dazu (würde mir aber eine ansehen, wenn es sie gäbe ), aber das ist das, was ich in meinen Oneshots in Teilaspekten immer ein bisschen versuche. 

Die Stärke und Relevanz von Seelie/Unseelie gibt es bei CtL in der Tat nicht, stimmt schon. Allerdings finde ich die Ausrichtungen der Höfe wiederum etwas ausgeglichener und durchaus auch mit Konfliktpotenzial versehen, das zumindest ähnlich ist.
Die genannten Elemente aus diversen Medien passen zudem alle ziemlich gut zu CtL, finde. 
Adelshäuser und Co. gibt es ja auch, nur eben nicht in der klar-klassischen Ausrichtung wie bei CtD, sondern in Form von drölfzig zu verdienenden Titeln und Gruppierungen.  

Re: Changeling, the Lost

von HowtoPnP am 20.11.2014 23:26

Soweit ich es verstanden habe, bist du bei CtL kein Changeling, weil du Seele einer Fee in dir hast, sondern du bist ein Changeling, weil du eine gewisse Zeit in den Reichen der Fay verbracht hast.
Also wäre dein Charakter wohl in beiden Gestalten etwa gleich alt. Aber ich persönlich würde sagen, dass die Jahre in der Sklaverei, den Menschlichen Teil einfach älter und ausgezehrter aussehen lassen könnten, als er wirklichist, zumal weiße oder graue Haare und Falten bei einem Ogre einfach Teil des entstellten Aussehens sein könnten. Zudem wäre "gebrächlich" wahrscheinlich nicht unbedingt der richige Ausdruck, wenn es sich um einen Ogre handelt.
Also kurz: auch wenn der Mensch alt aussieht, spricht eigentlich nicht dagegen, dass er in seiner Changeling gestelt jünger und fitter ist.

Was die Courts angeht: Ich finde eine Mischung recht interessant: Es gibt die Season Courts, aber die Changelinge unterteilen sich weiterhin in Seeling und Unseelig, einfach weil nicht jeder Changeling weil eines der Courts sein muss.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass sie die vier Courts in weitere Adelshäuser aufteilen sollten. Zum einen, weil man so relativ viel Plot mit Tunieren, Joustings usw. einbaun kann. Und zum anderen, da sich so verschiedene Aspekte der Courts leichter darstellen lassen, weil man sie in kleine Boxen packen kann.

Re: Changeling, the Lost

von Azradamus am 20.11.2014 22:56

Ich glaub auch, man kann sowohl aus CtD wie auch CtL sehr viel herausholen, zumal CtL schön Grundlagen legt, auch wieder Dreaming-Elemente aufzugreifen.

Persönlich bin ich etwas unentschlossen bei den Seasonal Courts. Die Idee an sich finde ich gut, die Regierung einer Stadt wechselt im Laufe der Jahreszeiten.
Persönlich mag ich aber die Aufteilung in Seelie und Unseelie aus CtD mehr. Solange man darunter nicht ein "gute Feen" und "böse Feen" versteht.

Wahrscheinlich würde ich mein persönliches Changeling um viele Elemente aus Literatur, Film und anderen Medien erweitern. So mag ich die Darstellung der Königin Titania aus aus der neuen Edition von "Little Fears" oder auch Neil Gaimans "Neverwhere". Hinzu kommt eine klare Begeisterung für allerlei märchenhafte Fabelwesen wie Rumpelstilzchen, der Böse Wolf, Redcaps aber auch außereuropäische wie der Affenkönig, Waykambis, Alicanto etc.

Allerdings muss ich noch ein wenig durch das Prinzip der Hedge bzw. Hecke hindurchsteigen. Aber, schauen wir mal, was sich so ergibt, wenn ich wieder mehr Zeit zum Spielen (und Leiten) habe.


PS: ich möchte trotzdem nochmal auf meine Frage, bzw. menschlicher Gestalt & Seemings/Kiths auf der vorherigen Seite verweisen.

»If they give you ruled paper, write the other way.«
Juan Ramón Jiménez

Re: Changeling, the Lost

von HowtoPnP am 20.11.2014 15:33

Ich hab mit der WoD eigentlich nur durch eine "Buffy-Runde" (also eine Runde nach einer Mischung aus nWoD- und WoD-Regeln, in der so ziemlich alles was es in der WoD gib oder geben könnte vertreten war) Kontakt gehabt, die ein paar Monate lief. Zwar weniger Fokussiert auf die jeweiligen Ideen hinter den einzelnen Modulen, aber trotzdem sehr interessant.

Ich persönlich finde Changeling: the Lost was die nWoD angeht am interessantesten. Vielleicht liegts am cooen Hintergrundfluff, vielleicht liegts daran, dass ich von anderen Modulen die ich gelesen habe nicht unbedingt begeistert war, bzw, ich mit den Mechaniken oder Konzepten nicht viel anfangen konnte, oder vielleicht liegts daran, dass ich bei Demon: The Descent das Wort "God machine" gesehen habe, und mich dazu entschlossen habe, lieber nicht weiter zu lesen.

Ich bin jedenfalls von Changeling the Lost (und the Dreaming) sehr angetan. Auch wenn ich persönlich das ganze Charaltertechnisch etwas freier gestalten würde. Ich bin überzeugt, dass man Konzepte aus anderen Modulen mit einfließen lassen könnte, wenn man das System der Seemings etwas anpasst und ein wenig mudularer gestaltet.

So oder so, ich würde gerne irgendwann mal eine Runde mit meiner persönlichen Version von CtL leiten.

EDIT: Ich persönlich fände eine Runde, die sich weniger mit "fertigen Changelingen" und mehr mit der Entwicklung eines Menschen zum Changeling befasst wirklich interessant, auch wenn die wahrscheinlich sehr von der im Regelwerk präsentierten Methode abweichen würde. Und weniger ein "Sklave wird seinem Meister ähnlicher" und mehr ein "Alice im Wunderland mit Langzeitfolgen" wäre.

Re: Changeling, the Lost

von Azradamus am 20.11.2014 14:29

So, ich nutze diesen Thread einmal für eine kleine Frage.

Dabei bin ich mir wohl bewusst, dass ich gerade das Pferd von hinten aufzäume, aber gut:

Derzeit schau ich wie sich eine alte Charakteridee umsetzen lässt. Der Grundgedanke: Ein Klabauter.
Klar, vom Seeming her, ist das ein Elemtal (Waterborn). Changeling-Äußeres habe ich auch schon. Ein blaues, fischiges Wesen mit Schuppenartiger erhebener Stirnpartie, wenig Haaren, dass dabei mehr an ALgen erinnert und zwei drei Tentakeln. Vielleicht läuft die Mundpartie wie bei Cthulhu auch noch in kleine Tentakel über. Aber das ist noch nicht fix. Die Augen oft gerötet, da er den Smog der Stadt nicht so verträgt.
 
Von diesem Bild gehe ich nun auf das menschliche Äußere zurück. Naheliegend wäre jetzt der wettergegerbte alte Seebär mit dichter langer Mähne und großem Rauschebart. Klar. Klitschee. Würde eindeutig passen. Aaaber: Bedeutet das dann gleichzeitig, dass der Changeling alt ist, nur weil seine menschliche Gestalt alt und gebrechlich ist?

Ich frage, da ich da mehr einen jungen Mann im Kopf habe, so Anfang 30, vielleicht auch etwas jünger. Klar Vollbart und lange Haare bleiben, die Seebärennote durch den auffälligen Fischer-Ölmantel auch. Mit seiner Größe unter 1,60 wirkt er auf den ersten Blick zunächst jedoch wie ein Kind, vor allem wenn er sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hat. Und so wieselflink ist er auch. Hmmmh. Nur weiß ich nicht, ob dass dann so zum Changeling-Bild passt.

Zur Orientierung: So sieht der Klabauter (ungefähr aus)
Klabauter
Also zumindest das Gesicht. ;)

EDIT:
Seeming könnte auch ein Ogre (Water-Dweller) sein, das passt vielleicht auch ganz gut, wobei ich grad mehr nach etwas Suche, dass die Elemente Schabernack und plötzliches Auftauchen und Verschwinden beinhaltet.

»If they give you ruled paper, write the other way.«
Juan Ramón Jiménez

Re: Changeling, the Lost

von Verethragna am 27.08.2014 22:11

Hmm, ich bin da wohl aus einem ganz anderen Blickwinkel drauf zugegangen...ich hatte keinerlei Vorahnung über irgendwelche andere Systeme und wollte mit CtL das Rollenspielen beginnen, der Spielleiter, den ich für mich und n paar Freunde (auch ohne Vorahnung) aufgetrieben habe, empfahl dann aber, dass wir als Anfänger mit was einfacherem, wie z.B. Pathfinder, beginnen sollten. (Womit er auch viel mehr Erfahrung hatte...die Runde läuft auch noch.)

Re: Changeling, the Lost

von Clawdeen am 27.08.2014 21:27

Dazu noch ergänzend: Man muss nicht als Kind entführt worden sein, Terror kann psychisch wie physisch stattgefunden haben, man wird nicht in Körper gesteckt, sondern entwickelt diese Aspekte selbst, und nicht alle fliehen, sondern manche werden auch frei gelassen, vermeintlich frei gelassen oder sonstwas.

Find ich aber cool, dass du deine Ersteindrücke mal schilderst, die du da hattest.

Bei mir war es eher so, dass mich das Ganze stark an Dark Ages: Fae aus anderem Blickwinkel erinnerte damals, und dass es mir zu viel düster und zu wenig hoffnungsvoll war. Hatte damals nicht verstanden, dass viel von CtD in CtL drin ist (in gewisser Weise), die Magie erschien mir zu komplex und das mit dem "fetch", also dem Doppelgänger, war mir zu abgefahren. Hatte echte Probleme, das Spiel quasi "als Ganzes" zu begreifen und fand die einzelnen Teile für sich nicht spannend genug, um weiter zu lesen.
Gut, dass sich das geändert hat.  

Re: Changeling, the Lost

von Azradamus am 27.08.2014 18:22

Soo, nachdem mein Post gestern gefressen wurde, versuche ich es noch einmal:

Meine nWoD-Kenntnisse belaufen sich auf eine Hunter-Runde und das Einlesen in sowohl das Grundregelwerk wie auch das Regelwerk zu VtR. Ich muss aber gestehen, dass ich noch nicht regelfest bin. Und ich daher immer mal wieder bei einzelnen Sachen nachfragen muss.

In Changeling the Lost hatte ich mich mal vor einer Weile reingelesen, es aber zunächst als für mich nicht ansprechend abgelehnt.

Mein Kenntnisstand belief sich damals auf ein: Man spielt Kinder, die von bösartigen Feenwesen in die Feenwelt entführt, psychisch vergewaltigt und in die Körper von Monstrositäten gesteckt wurden um ihren Feenherren zu dienen, dann aber geflohen sind. Das wäre mir persönlich zu krasser Horror, wenn das ALLEIN CtL ausmacht.

Auf einen Hinweis von Clawdeen hin, habe ich mich dann noch einmal etwas ausführlicher damit beschäftigt. Sprich, nicht unbedingt die WoD-Wikis dazu abgegrast, sondern ins Demo-Heftchen für Anfänger geblickt. Dabei gemerkt, dass es im Lost_Setting ebenfalls, ähnlich wie bei Dreaming, Höfe gibt und dass man Lost wohl nicht nur allein auf obiges horrorlastiges Spielgefühl reduzieren kann.

»If they give you ruled paper, write the other way.«
Juan Ramón Jiménez

Re: Changeling, the Lost

von Verethragna am 27.08.2014 14:01

Ich habe die Regeln gelesen, ist aber schon über ein Jahr her -> hin und wieder werden mir wohl n paar Details fehlen, aber da kannst du ja aushelfen^^