Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

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SirPadras

48, Männlich

Beiträge: 750

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von SirPadras am 09.10.2013 18:03

Da frage ich mich aber gerade, wie ich vor dem Spiel definieren soll, welche Regeln ich weglasse, wenn ich die Regeln nicht komplett auswendig kenne. Abgesehen davon, finde ich es sehr schade, dass hier mal wieder anscheinend allgemeingültige Aussagen getroffen werden, die aber im Grunde sehr subjektiv sind.
Manche Runden und manche Spieler mögen es, wenn das Ausmaß der verwendeten Regeln zur Situation passt, entsprechend könnte man auch bei hervorragender Regelkenntnis nicht vorher festlegen, welche Regeln verwendet werden und welche nicht.

Genau solche Aussagen, nämlich, dass man alle Regeln kennen muss und nicht verwendete oder geänderte vorher bekanntgeben muss, hindern potentielle neue Spielleiter daran, es einfach zu versuchen.
Das hier ist keine Wissenschaft, es ist Freizeitgestaltung mit Freunden oder zumindest mit Menschen, die man mag. Und selbst auf Cons hat man zumindest das Hobby gemeinsam und ist sich nicht völlig unsympathisch.

Warum bitte bin ich ein schlechter Spielleiter, wenn ich nicht vor dem Spiel alle von mir nicht verwendeten Regeln aufzählen kann? Warum sollte es wichtig sein, dass ich die Regeln für Gelegenheitsangriffe kenne?
Sl: Der Räuber versucht an dir vorbei zu laufen
S: Kann ich versuchen ihn dabei zu treffen?
Sl: Mach einen Angriff

Regeln sind nicht alles, weder im Spiel, noch im Leben

Und jetzt wieder on topic:
Die Angst vor dem Spielleiten kommt von Leuten, die ständig auf Regeln herumreiten und propagieren, dass man alle kennen muss

Rules are important, they help control the fun

nerdvana.eu

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2013 18:05.

Heretic
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Heretic am 09.10.2013 18:06

Ja. Und bekomme dann gesagt, dass das kein Betrug sei, weil man ja immer noch wieder aus dem Kino rausgehen hätte können.

Wenn mir aber jemand erzählt, dass er D&D (oder irgendein anderes Regelsystem) leitet, und es dann aber nicht tut, dann ist das Etikettenschwindel.


EDIT by Koali: (Doppelpost zu einem zusammengefast)
@SirPadras: Leg mir nicht Worte in den Mund, die ich so nicht gesagt habe!

Ja, natürlich ist eine konsistente Regelbasis notwendig, weil sie Sicherheit für alle Beteiligten schafft!

Nebenbei: Newbies sind nicht von meinen Annahmen&Ansprüchen in Bezug auf SLs abgeschreckt, sondern von totverregelten Regelmolochs wie DSA 4.1!
 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2013 18:14.

SirPadras

48, Männlich

Beiträge: 750

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von SirPadras am 09.10.2013 18:20

Vielleicht reden wir mal wieder aneinander vorbei, Heretic, oder vielleicht haben wir auch einfach unterschiedlich schlimme/ gute Erfahrungen gemacht.
Ich persönlich nutze immer die Grundmechanismen eines Regelsystems. Bei Witchcraft also W10 + Attribut + Fertigkeit mit Mindestwurf 9, aber darüber hinaus mache ich einfach, was zur Situation passt, da ich selbst bei diesem System nicht jede kleine Regel auswendig im Kopf habe. DSA oder D&D sind wahrscheinlich bessere Beispiele, aber mein Punkt sollte klar sein.

Wenn ich die hier genannten Punkte zur Wichtigkeit von Regeln ausweite, bedeutet dies, dass ich immer würfeln/würfeln lassen muss und nie einfach mal einen Wurf weglassen darf? Ist das dann auch Etikettenschwindel oder gar Betrug, weil es ja vielleicht willkürlich weggelassen wird?

Bisher habe ich in all meinen Runden sehr gute Erfahrungen mit meiner Methode gemacht und rege mich im Gegenzug eher über Leute auf, die es zu ernst nehmen. Spreche ich diesen Leuten ab, so zu spielen? Nein!

Und zu DSA 4: Ja, hätte ich damit anfangen sollen und nicht mit DSA 2, wäre es möglich gewesen, dass ich abgeschreckt worden wäre. Aber sehr wahrscheinlich ist das nicht. Viele oder schwere Regeln schrecken nicht unbedingt jemanden ab, zumindest wenn ihm verdeutlicht wird, dass man nicht alle davon braucht und besondes zu Beginn auch einfach welche weglassen kann 

Rules are important, they help control the fun

nerdvana.eu

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 19:42

Irgendwie schlägt bei Heretic mein Trollradar an  Ich finde die Herangehensweise an Diskussionen etwas nervig. Aber seis drum, ein par Chancen hat er noch


Die Angst vor dem Spielleiten kommt von Leuten, die ständig auf Regeln herumreiten und propagieren, dass man alle kennen muss

Amen! Regelnazis nerven hart!

 

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FrankVoigt

49, Männlich

Beiträge: 534

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von FrankVoigt am 09.10.2013 20:09

Regelnazis nerven hart!

Ich finde "Extremisten" in beiden Lagern ehrlich gesagt nervig. Na ja, Extremisten in allen Lebenslagen sind mir eigentlich suspekt und gehören abgeschafft.

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Ich lebe in meiner eigenen kleinen Welt. Aber das ist okay - Man kennt mich dort.

Entropy isn't what it used to be

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 20:48

Extremisten sind einfach nicht die besten Diskussionspartner... Aber wir wollen hier nicht vom thema abkommen, denn es ist eins, bei dem echt was rumkommen könnte.

Ich hätte eine Idee:
Wie wäre es wenn man ähnlich wie bei diesem Karnevaldingsbums statt der Frage wie man denn besser spielen könne, sich mal Fragen würde wie man besser den Einstieg in das Spielleiten hinbekommt und was angehende Spielleiter, aber auch Spieler UND Regeldesigner dafür tun können?    

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Heretic
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Heretic am 09.10.2013 21:16

Ich bin kein Extremist, definitiv nicht. Ich komm nur nicht aus dem "Tal der Ahnunglosen", ich hab eine vertretbare Meinung und die argumentiere ich auch gern aus. Wenn ihr das nicht ertragen könnt oder wollt, ist das eure Sache.
 
Zu der Sache, dass ich auf Regeln herumreiten würde, das stimmt einfach nicht.
Meine einzige Aussage ist und war: Es braucht Regeln, um Struktur zu erzeugen. Denn ohne Struktur kann es keinen Sinn geben, weil (selbst im Spiel) ohne Struktur Handeln keine sinnvolle Bedeutung hat.


Denn eines ist unbestritten (und ich HABE es genau SO schon oft mit Neulingen erlebt):
Die meisten Neulinge können eben NIEMANDEN fragen, der schon länger RPG gemacht hat, und die nehmen eben Regeln als R.A.W. ("rules as written") wahr, und das führt eben zu Leuten, die keines ihrer Systeme jemals hinterfragen, und die der Ansicht sind, nicht dazulernen zu müssen, weil sie denken, dass das, was sie da an Spielleitung tun, bereits perfekt sei.
Was sie (die Spielleitung) größtenteils eher... nicht ist. Neutral formuliert.

Härter und deutlicher formuliert:
Der Eindruck, der sich mir immer mehr aufdrängt, ist die Nabelschau einer Gruppe von Leuten, die kaum RPG-Erfahrung haben
(und Zeitdauer mit Erfahrung verwechseln), sich gegenseitig für (mMn leidenschaftsloses) unteres Mittelmaß abfeiern, und es für den Gral guten RPGs halten.

Versteht mich nicht falsch, aber so euphorisch ich euch anfangs gegenüberstand, umso mehr fange ich mittlerweile an, zu zweifeln. Mir fehlt hier noch die Meinungsvielfalt, Streitkultur und Diskussionsbereitschaft eines Forums.
 

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 21:29

Opposition ist eine wertvolle Angelegenheit. Vielfalt ist auch nicht zu unterschätzen. Jetzt spricht vielleicht der Politiker aus mir, aber diese Opposition erreicht einfach mehr, wenn sie ihre Inhalte attraktiv darbietet. Beispiel: Dank grüner Opposition musste eine CDU-Regierung ein Bundesumweltministerium ins Leben rufen, die APO hat dagegen nichts erreicht als den Ausbau des Polizeistaates...

Aber ich schweife wieder ab.

Regeln schaffen Strukturen und Verlässlichkeit. Sehr richtig! Ich bin 100% bei dir in diesem Punkt! Es müssen aber nicht die aus dem Buch sein. Denn man kann Regeln an sein spiel anpassen und man sollte es auch tun, wenn das Spiel dadurch für alle Beteiligten besser wird. Aber Regeländerungen/Hausregeln müssen VORHER klar kommuniziert werden um keine falschen Erwartungshaltungen udn Spielleiterwillkür zu befördern. Falls du das zwischen deinem wild um dich fauchen ausdrücken wolltest, dann bin ich auch da zu 100% bei dir!

Nur macht der Ton die Musik. Ich finde übrigens auch, dass man ruhig mal etwas provozieren darf. Man darf auch überspitzen, man darf die komplette Palette der Stilmittel ausschöpfen. Man sollte es aber doch bitte empfängerorientiert einsetzen, denn sonst erreicht man niemanden.

Und wenn der erste Eindruck von dir für einen Neuling ist, dass du sein Lieblingssystem madig machen willst (ob das so ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, ich kann dir nur sagen, wie es auf mich wirkt), dann verbrennst du die armen Kerlchen schon sofort für deine Ideen, inhalte und Meinungen. Und da hat niemand was von, am wenigsten du.

Zum "Abfeiern des Mittelmaßes": Es wird hier viel Wert auf das heranführen von Anfängern gelegt. EBEN DAMIT DIE ARMEN NICHT MEHR KEINEN HABEN, DER SIE AN DIE HAND NIMMT!!! Und aus professioneller Pädagogischer Sicht kann ich es nur befürworten, da dann etwas niedrigschwelliger ranzugehen.
Mehr Wert auf Flexibilität zu legen als auf Regelgenauigkeit und Systemperfektion ist aber nichts schlechteres, sondern nur eine andere Herangehensweise.  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2013 21:32.

_Tindrana
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von _Tindrana am 09.10.2013 21:53

ich denke die Angst kommt daher, dass man Angst hat das Abenteuer zu versauen. Besonders wenn die Spieler erfahrerener sind als der Meister selbst.

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 22:02

Ja das kann ich mir auch vorstellen. Obwohl man ja entweder so daran gehen könnte, dass man einfach sagt "Wir machen halt unser eigenes Ding" (find ich super!) oder ganz "Meister" "Die dummen Spieler wissen es doch eh nicht besser, muahahahaaa!" (finde ich ... suboptimal ^^). Aber auf ersteres muss man leider erstmal kommen. Zweiteres steht für meinen heutigen Geschmack noch viel zu oft in Rollenspielbüchern

Ich will euch mal schockieren: In meinen allerersten Anfängerzeiten, den DUNKLEN ZEITEN, da mochte ich Systeme wie DSA besonders weil die Abenteuer durchgescriptet waren, das gab irgendwie Sicherheit. Und sogar, dass alles geregelt war. Da brauchte man nicht flexibel sein, da lehnte man sich einfach zurück und gebot dem Spieler der eine Frage hatte es doch bitte nachzuschlagen (Man hat ja als SL eh schon so viel zu tun... ^^). Da war man immer fein raus.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2013 22:03.
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