Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

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Chaoskrieger97

27, Männlich

Beiträge: 271

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Chaoskrieger97 am 01.08.2014 23:30

Also meiner Meinung nach und ich schreibe da zu nur aus meiner Sicht, denke ich das die Angst vorm Spielleitern (Meistern,...egal) darin liegt das man möglicher Weise denkt, dass man nicht spontan genug auf die Reaktionen der Spieler reagiert oder reagieren kann, da man sich möglicher Weise mit dem System welches man spielt noch selbst nicht gut genug auskennt ( was vorallem bei Neueinsteigern also noch jüngeren Spielern der Fall wäre)
Was außerdem jemandem vorm Spielleiter, Meister, Fischbrötchen sein abhalten könnte ist die Arbeit die damit verbunden ist wenn man sich dazu entschließt zu Spielzuleiten, da man sich ja den ungefähren Plot des Abenteuers ausdenken muss und die einzelnen Charaktere überlegen muss auf welche die Helden stoßen werden usw.

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Kiwi_Kea

57, Weiblich

Beiträge: 49

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Kiwi_Kea am 01.08.2014 22:17

@Ophelia. Manchmal helfen die Spieler selbst ja auch gehörig mit, wenn man sie lässt.

Anekdote gefällig?

Meine allererste Leiterrunde ... eine vorgefertigte ernsthafte "Sword & Sorcery"-Geschichte ... Gefahr des "Railroading" war groß.

Dann kamen die Spieler auf ganz eigene Ideen, und am Ende des Tages ging es um einen Kochwettbewerb, um sich die Passage auf einem Schiff zu erkaufen. So etwas war nie (!) vorgesehen gewesen. Aber ein gigantischer Spaß für uns alle.

Kollektives Spielen.  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.08.2014 22:17.

OpheliaWinter

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Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von OpheliaWinter am 01.08.2014 22:05

Da hast du vollkommen recht, Kiwi_Kea. Ich hab Zuhause auch noch "Ruh dich nicht aus" rumliegen und mir eben "Plüsch, Power & Plunder" geholt. Vielleicht werde ich damit einen neuen Versuch starten. Wir haben bald eh Geschlechtertrennung in unseren Runden und die Mädels sind da allgemein unerfahrener und da kann man sich mal ´n Fauxpax erlauben

Es wäre vielleicht auch mal sinnvoll ein vorgefertigtes Abenteuer zu nutzen als sich gleich was eigenes auszudenken. Schauen wir mal. Ich les mir die beiden Regelwerke mal in Ruhe durch, aber was wirklich dauerhaftes wird´s auch nicht werden. Dafür macht mir das selbst spielen einfach zu viel Spaß Aber mal für so Spaß-Runden und One Shots... Mal gucken, mal gucken... Noch bin ich zu sehr Schisshase

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Kiwi_Kea

57, Weiblich

Beiträge: 49

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Kiwi_Kea am 01.08.2014 21:52

@Ophelia: Vielleicht meine zwei Cents aus meiner Erfahrungswelt ....? (Nicht notwendigerweise nur Spielleiten.)

 

- Wenn man nicht möchte, muss man auch nicht.
- Wenn man möchte, dann helfen manchmal kleine Bissen.

Mein Eindruck aus Deiner Geschichte: Das waren ziemlich große Bissen. Schwer, an so etwas zu üben.

Vielleicht kommt man weiter, wenn man anstelle von "großen Stories" eher mal Vignetten spielt. Also kleine, kurze Abenteuer oder Szenen oder Kapitel, die überschaubar sind. Manchmal soll es ja auch Runden geben, wo so etwas reihum gemacht wird.

Wäre so etwas eine Idee?

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OpheliaWinter

34, Weiblich

Beiträge: 229

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von OpheliaWinter am 01.08.2014 21:39

Ich bin nun seit 10 Jahren Spielerin und habe in dieser Zeit sage und schreibe 2x gemeistert. Ewig ist das schon her und meine Gruppen wissen auch nix davon. Is´ auch gut so, sonst wollen sie Details und dann wird´s peinlich.

Ich habe mich einmal an Vampire versucht. Das lief auch eigentlich erstaunlich gut. War das erste Mal und unbeschreiblich chaotisch, aber sie Spieler fanden´s toll und wollten auch noch einmal spielen. Irgendwie hat sich die Gruppe dann zeitlich doch in den Sand verlaufen.

Beim zweiten Mal haben wir die D&D-Regeln genutzt, aber in einer ganz anderen Welt gespielt. Ich habe mir die nordische Mythologie zur Brust genommen und quasi diese Welt "nachgebaut" mit den Göttern als NSC (aber nicht als Götter, sondern als Menschen). Ich hab mir dazu so unendlich viele Gedanken gemacht und konnte aufgrund des Nachbaus eigentlich auch Sachen nachschlagen. Diese Runde verlief aber in einem riesigen Desaster und ich war unheimlich froh, als der Tag endlich vorbei war. Normalerweise bin ich nicht auf den Mund gefallen, aber wenn der Spielleiter zig mal ins Stocken gerät und mehr als einmal Google benutzt, ist schon irgendwas nicht ganz richtig. Weder den Spielern noch mir haben es gefallen und seitdem habe ich nie wieder gemeistert.

Für mich ist Rollenspiel ein Hobby und obwohl ich ein sehr fantasievoller Mensch bin, weiß ich, dass ich manchmal eine unglaublich lange Leitung habe. Und ich will einfach nicht die Spieler minutenlange auf eine tolle Antwort warten lassen. Diskussionen aus der Charakterperspektive fallen mir ja manchmal schon schwer. Ich würde einfach das Gefühl haben, dass ich meinen Spielern mit sowas einfach nur die Zeit rauben würde und dafür ist´s einfach ein zu schönes Hobby =)

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Kiwi_Kea

57, Weiblich

Beiträge: 49

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Kiwi_Kea am 01.08.2014 21:04

Nun, bisweilen ist für den Spielleiter ein "Angstfaktor" die Vorbereitung des Spiels. Habe ich alles, was ich brauche? Bin ich sattelfest für meine Runde? Wird auch alles klappen?

Sicherlich braucht es ein wenig Erfahrung, um erst einmal zu lernen, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und daraus Schlüsse zu ziehen. Spiele leiten ist eine Reise, ein stetiger Lernprozess. 

Vor diesem Hintergrund hier ein, wie ich finde, interessanter Artikel von Phil Vecchione über eine "Reise" zum Thema Vorbereitung. Vieles hier haben auch schon andere im Nerdpol angemerkt, häufig auch in Videos. Ich finde es hilfreich, eine weitere zusammenfassende Sicht aufgeschrieben vor sich zu haben ... Phils aktuellen Modus könnte man vielleicht überschreiben mit Stärken <> Schwächen <> Fokus.

Interessant: Verfolgt ruhig mal die Links zu den verschiedenen Modellen, auf die Phil verweist. 

Phil Vecchione: A Return to Prep-Lite (featured on Gnome Stew)

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Zachill

35, Männlich

Beiträge: 305

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zachill am 30.05.2014 21:37

Ich habe PnP quasi als Spielleiter angefangen. Das lag daran, dass ich die Initialidee zum PnP hatte und mir die Regelwerke besorgt habe. Damit war ich eigenltich von Anfang an der Spielleiter. Bis jetzt habe ich, dank Nerdpol, nur 2 Runden als Spieler mitgemacht (Space1889).
Vom Charakter bin ich eher nicht der geborene Spielleiter (zurückhaltend, lieber still und nachgibig, ...) und es fällt mir auch oft schwer Dinge zu beschreiben und den Spielern zu erklähren, die ich mir vorher noch so schön in mein Kopf ausgemalt habe. Ab und zu habe ich mir schöne NSC-Dialoge vorgelegt und gedanklich mehrfach durchgesprochen, aber dann wurden sie doch viel kürzer und nicht so theatralisch wie gedacht.
Dazu kommt, dass ich meine Gruppe nicht immer zusammen bekomme, sodass es muitunter sehr lange Pausen geben kann. Wenn ich dann ein Abend mit 2 von 4 Spielern zusammen sitzte und sie spontan was spielen wollen, dann fällt es mir um so schwerer.

Aber das alles hat mich nicht entmutigt, weil ich merke, wie ich auch Stück für Stück mich besser in die Rolle hinein finde und mir die Sache besser von der Hand geht. Regeln merk ich mir mehr und mehr, andere mögliche Vorgehensweisne fallen mir ein, bessere theatralische Fähigkeiten bilden sich aus - Ich lerne!
Auch möchte ich bewusst meine Persönlichkeit in die Richtung entwickeln und ich merke auch wie es langsahm vorwärts geht. Das gibt mir Mut zum weitermachen.

Zudem ist die Vorbereitung wirklich essentiell. Wenn ich mir unsicher bin, dann ist es gut den ein oder anderen Dialog/Rede nieder zu schreiben, nicht nur in Stichpunkten, sondern in ausformulierten Sätzen. (Das war schon dahmals in der Schule eine gute Hilfe, wenn man z.B. den 1, und letzten Satz komplett aufgeschrieben hat) Selbst Abenteuer aus Büchern sollten vorbereitet sein, damit man weis, worauf sich die Helden einstellen müssen und dass man, sofern man seine Spieler kennt, mögliche Abweichungen vorbäugen kann. Wenn man sich Begegnung, Gegner und falles auf kleinen Zetteln notiert, oder lesezeichen im Buch hat, dann spar das auch mühseliges Nachschlagen, was den Speilleiter nervös und die Spieler unruhig macht. Klahr sollte man als SL möglichst viel von den Regeln wissen, aber gerade am Anfang muss man immer wieder viel nachschlagen. Manschmal gebe ich das Regelwerk an einen Mitspieler und sage: "Such mal ...!" Dann kann ich verweil mit den anderen weiter machen. Es ist auch nicht schlimm, wenn man anfangs eine Regel (aus unwissenheit) falsch erklährt und sie in der nächsten Runde berichtigt. Die Spieler haben Verständniss dafür (meistens).
Solange es während des Spielens ab und zu spannend ist und jeder hin und wieder etwas zum Lachen hat, war der Abend ein Erfolg!

Bis man spontan ein Abenteuer aus der Hand schütteln kann, wie man es z.B. bei Anguy oder Unbreon sehen kann, dauert es eine Weile. Die Spieler sind schon seid vielen Jahren (Jahrzehnten) beim Rollenspiel dabei. Aber Übung macht den Meister!

Ich möchte daher jeden ermutigen selber einmal ein Spiel zu leiten. Gerade hier, am Nerdpol, ist es noch viel einfacher, wenn man sich erfahrene Spieler mit ins Boot holt, weil man dann die Regeln selber nich so gut kennen muss.
Spielleiten ist auf jeden Fall eine Bereicherung für ein selber, aber auch für die gesammte Gruppe, weil jeder mit der Zeit sein eigenen Stil herausarbeitet.
Eigentlich ist es schon fast wie ein Museum, in den man sich verschiedene Kunstwerke der Mehlerei anschaut. Alle sind unterschiedlich. Alle sind einzigartig. Das ist wichtig.

Las dich nicht entmutigen!
Keep going!
Werde Spielleiter! 

Habt ihr fragen zu Pathfinder?
Kennt euch gut mit den Regeln aus?
Wollt Auslegung zu Spezialfällen lernen?
--> Regelfragen zu Pathfinder <--

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Mischka

43, Männlich

Beiträge: 427

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Mischka am 30.05.2014 17:31

Bezüglich des Generalthemas denke ich hat @maulwurf die Urinstinkte bzw. Urängste sehr präzise getroffen.
Generell gehört doch eine Art von Extrovertiertheit zum leiten. Viele Menschen ähneln da eher Sandy (Wechselbalg) und mögen dieses "Rampenlicht" nicht.
Selbst im "Schutze" der Freunde und in deren Mitte kann das unangenehm sein. Geschweige denn exponiert für die Welt online sein.
Auch das grundlegende Gefühl des verglichen und gemessen werden, an denen die bereits bekannt und beliebt sind.

 

Ich möchte dies anhand meines Beispiels erörtern.
Ich habe vor ca. 20 Jahren mit dem PnP angefangen und weil jeder in der Runde auch mal spielen wollte, auch quasi zeitgleich mit dem "meistern".
Was wörtlich hieß, dass ich den "Schwarzen Turm" vorgelesen habe und wie der Ochs vor dem Berge stand, als die Spieler sich nicht von den Kaufleuten anheuern lassen wollten.

Mit der Zeit wurde mir das Abenteuer vorlesen und später vorbereitend lesen, anschließend freier nachspielen, zu lästig (Stichwort: Vorbereitungsarbeit).
Seitdem mache ich alle Spielerunden quasi wie Standup Comedy. Frei intuitiv aus dem Bauch heraus.

Dann traf ich auf den Nerdpol...
In Persona: MeisterUmbreon, AnguyX und Frank. (Großes Daumen hoch an der Stelle! Und auch an alle Anderen die ihr Herzblut in diese Seite gesteckt haben.)

Nachdem ich mir nur mit Schlafpausen dann Wechselbalg, Caligo, Pathfinder und Vampire reingezogen habe, war ich erst mal geknickt.
Ich dachte nur:"Ganz großes Kino! Ne ganz andere Liga!"

Mit etwas Abstand betrachtet, wie immer im Leben, festgestellt: Nein das ist keine Hexerei.
Wie Frank in seinen Behind the Scenes schon öfter betont hat: Gute Vorbereitung.

Als Quintessenz: Wer neu meistern will, sollte sich schon vorher überlegen was er machen will.
Seid da auch ehrlich zu euch selbst. Jedes und ich meine wirklich jedes Betätigungsfeld im Leben benötigt Übung, Training, Vorbereitung... nennt es wie ihr wollt.
Niemand fängt mit Karate an und macht am nächsten Tag eine Schwarzgurtprüfung.
Darum meine Appelle an die Community:
- An diejenigen die meistern wollen: Fragt erfahrene Spieler die euch bei eurem Vorhaben unterstützen können (Jeder Handwerkslehrling hat immer einen Ausbilder)
- An die erfahrenen Meister: Bietet jungen Meistern an, gerne mal mitzuspielen und zu unterstützen.
- An alle Mitspieler: Hab Rücksicht auf euren „neuen" Meister. Er will genauso Spaß am Spielen haben wie ihr auch. In während der aktiven Session sind da Regelreitereien und alle Arten von Kritik tabu. Nach dem Spiel, gebt Kritik wenn der Meister darum bittet. Wenn nicht sagt ihm wenigstens was euch gut gefallen habt. Wenn ihr „nichts findet", bedankt euch für seinen Mut und für die Arbeit die er investiert hat. Geht ihm auch seinen Lohn für die Runde. Erfahrung für die Spieler steht nur als Zahl auf dem Papier. Erfahrung für den Meister ist real.

Gruß
Mischka

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maulwurf

36, Weiblich

Beiträge: 2

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von maulwurf am 30.05.2014 16:18

- viel Vorbereitungsarbeit
- Angst vor dem Versagen beim Improvisieren
- man hat schon einen geilen Spielleiter und fühlt sich unwohl in dessen Schatten
 

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Newman1987

37, Männlich

Beiträge: 561

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Newman1987 am 29.05.2014 21:05

würde sagen dass es zum teil an zu fordenden oder anstrengendend spielern liegt. Gibt spieler die versuchen die schwächen oder unsicherheiten von meistern ausnutzen. 

Ansonsten kann es daran liegen, das die erfahrung fehlt.
 

"when it rains look for rainbows. when it`s dark look for stars"

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