Zur Lage der Rollenspielbranche

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Athair

96, Männlich

Beiträge: 445

Re: Zur Lage der Rollenspielbranche

von Athair am 12.10.2017 03:19

Naja viele der Produkte aus Crowedfundings kommt aber auch in den Regulären Handel. Was natürlich für Ulisses nicht mehr Stimmt da sie ihre Distributionen Eingestellt haben... Schade

Stimmt. Allerdings kann der Einzelhändler nicht abschätzen, ob das Crowdfunding den Markt gesättigt hat oder nicht.
Das heißt: Genau das Risiko, das der Verlag zu tragen hätte, wird vollständig auf den Einzelhandel übertragen. Der Verlag kann ein CF-Projekt so gestalten, dass er unwahrscheinlich Verluste zu tragen hat, dass er (nach Vergütung der Ressourcen) mindestens auf Null rauskommt, dass er Gewinne macht. Anders gesagt: Der Verlag kann da sehr genau steuern. Der Einzelhändler ist mehr als üblich wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt.

Und was heißt, dass Ulisses Sachen nicht den Handel kommen sollen? Das stimmt doch nicht. Die sind nur nicht mehr selbst Großhändler. In den Handel kommen die Sachen (i.d.R.) aber trotzdem. Ulisses muss nun nur seinerseits Großhändler nutzen.


Trotzdem glaube ich, dass amazon das größere Problem ist. Wenn ich nen Verlag hätte würde ich auf das Modell von Goodman Games umstellen: Es gibt nen Verlags-Shop, der auch 3PP-Kram anbietet und ein paar Sonderposten. Das Demoteam bereist während der "road tour" Läden, es gibt Sonderprodukte, die nur Läden bestellen können (und evtl. Reste gibts im hauseigenen Webshop und/oder auf Conventions. Amazon wird nicht beliefert. Sachen des Verlages gibt es trotzdem auf Amazon. Über Drittanbieter. Sowas kann man auch nach und nach umzustellen versuchen. Über "Exklusivprodukte", die nur für den Webshop und den Einzelhandel erhältlich sind.

Alternativtext

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DerCrul

39, Männlich

Beiträge: 349

Re: Zur Lage der Rollenspielbranche

von DerCrul am 12.10.2017 01:42

Naja viele der Produkte aus Crowedfundings kommt aber auch in den Regulären Handel. Was natürlich für Ulisses nicht mehr Stimmt da sie ihre Distributionen Eingestellt haben... Schade

Mein Webshop mit handverlesenen Rollenspielbüchern: https://www.dans-abenteuerwelt.de/

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Frostgeneral

65, Männlich

Beiträge: 177

Re: Zur Lage der Rollenspielbranche

von Frostgeneral am 11.10.2017 17:24

Rollenspiel-Bücher beziehe ich IMMER(!) vom Händler um die Ecke bzw 130 km von mir entfernt.
Ich weigere mich bei amazon zu kaufen und warte lieber etwas länger.


Ich tu das nicht dem Verlag zu Liebe sondern dem Händler zu Liebe.
Das die Crowdfundings die Händler schädigen war mir garnicht bewusst, aber klar... wenn man mal drüber nachdenkt logisch.
Ich hatte nur bisher nicht die Muse über sowas nachzudenken, weil ich von Crowdfunding nichts halte

                                  neueslogokleinnerdpol.png

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Orakel

41, Männlich

Beiträge: 475

Re: Zur Lage der Rollenspielbranche

von Orakel am 11.10.2017 17:07

Fame!

Naja: Der Nerdpol ist halt in den letzten Jahren aufgefallen. Und der gefüht niedrigere Altersdurchschnitt lässt sich halt auch so nicht Leugnen. Der Kritikpunkt von D.Athair ist halt nur, dass wir alle irgendwann aus den Augen verloren haben, wer wann wie und wo zum ersten Mal als Nickname aufgetaucht ist. (Das Problem, dass man mit steigender Aktivität die jeweiligen Wechselwirkungen übersieht, die sowas auf die einzelnen Communitys haben kann.)

Was man soweit mal festhalten kann: Amazon IST für Verlage (UND Händler) ein riesen Problem.

Das würden heutzutage wohl die wenigsten leugnen. Das Hauptproblem ist aber auch, dass wir uns jetzt am Ende einer Entwicklung befinden, an der die wenigsten noch wirklich etwas reißen könnten. (Ich würde zwar auch lieber das Angebot vor Ort nutzen, aber in den meisten Fällen gibt es den flgs schlicht und ergreifend nicht oder nicht mehr.)
Der Sphaerenmeister ist eine Möglichkeit, aber auch Roland kann nicht immer alles abdecken. (Von daher greift man selbst wenn man den A********-Versand vermeiden will irgendwann aus verzweiflung auf diesen zurück.)

Ich geh dann mal bloggen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.10.2017 17:13.

EinfachNurA

41, Männlich

Beiträge: 1048

Re: Zur Lage der Rollenspielbranche

von EinfachNurA am 11.10.2017 12:05

Bei Amazon habe ich auch schon gekauft, wenn es das beim Sphärenmeister nicht gab, viel Zeug gebraucht über Ebay oder entsprechenden Facebookgruppen, einfach weil Geld sparen ein Punkt ist.

Auch Crowdfundings wie von Ulisses habe ich unterstütz, auch wenn es eigetnlich unnötig ist, bei Dingen wie World of Darkness etwa. Ist wohl der "Ich will es - jetzt!"-Reflex. (ich mag eben limitierte/Sonderausgaben)

Mich nervt es tierisch, wenn Dinge schon kurz nach Veröffentlichung nicht mehr verfügbar sind (Ich schaue auf dich, Pegaus), wie Cthulhu- oder Shadowrun-Abenteuer. Dann bietet eben Print on Demand an. Nerf.

Ui:

"Zitat von D.Athair aus dem Tanelorn:

Zitat von: Silent Pat am Gestern um 21:39

"Ich glaube, dass das Nerdpol eine sehr große Quelle wirklich neuer Leute für P&P Rollenspiel ist. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass dort komplett andere (neue) Leute aktiv sind [...]"

Weiß nicht. Zum einen hat der Nerdpol vor einiger Zeit einen schismatischen Ableger bekommen (das Nerdvana) und zum anderen kenne ich doch etliche der Benutzernamen (aus dem Tanelorn, aus dem RSP-Blogs-Forum oder dem Blutschwerter-Forum). Neue Leute gibts da aber schon auch einige."

Fame!

EinfachNurAs Blog  
"Ohne A wären wir nicht nur alle aufgeschmissen, das Leben wäre auch weniger schön." - SirPadras

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Athair

96, Männlich

Beiträge: 445

Zur Lage der Rollenspielbranche

von Athair am 11.10.2017 11:15

Über den deutschsprachigen Raum hat Patric Götz (Chef des Uhrwerk Verlags) im Tanelorn ne Kolumne angefangen.

Was man soweit mal festhalten kann: Amazon IST für Verlage (UND Händler) ein riesen Problem.

Konkret – der Anteil der über Barsortimenter (und das bedeutet wohl zu 90% AMAZON) verkauften Bücher steigt, während der Anteil der Händler abnimmt. Da Barsortimetner neben sehr hohen Rabatten auch eklig lange Zahlungsziele haben, ist das ein Problem.
Tatsächlich verkaufen sich unsere Rollenspielbücher mengenmäßig nicht anders als vor 2-3 Jahren auch (ausser Splittermond – dass steigt eher an ;) ). Aber die Marge wird halt NOCH kleiner...

Verlags-Crowdfundings sind für Händler ein Problem. Dazu hab ich ein bißchen was geschrieben.


Wie seht ihr das: Braucht/wollt ihr amazon unbedingt als Verkäufer von Rollenspielen? Auch dann, wenn es Verlagen und Einzelhändlern massiv schadet (und die Bücher grundsätzlich alle im Buchhandel - oft schneller als bei amazon und ohne Ärger mit der Post - erhältlich sind)? Affilitate-Links sind an der Stelle natürlich auch ein Thema.

Und bei Crowdfundings: Unterstützt ihr Projekte, von großen Verlagen, die weder in Bezug auf das Produkt (große Marke wie World of Darkness oder Pathfinder) noch in Bezug auf ihre Verlagsgröße darauf angewiesen sind Kickstarter & Co zu nutzen?

 

Alternativtext

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.10.2017 11:28.
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